
Mehr Ruhe trotz Durchgang: Interiorkonzept für entspannte Zonen in der Schulmensa
Wenn ein neues Design- und Zonierungskonzept für eine Schulmensa angedacht werden soll, betrachten wir erst einmal worin der Handlungsbedarf besteht. Der Drängendste war sicherlich der, dass es für einen Speiseraum praktisch gar keinen eigenen Raum gab, denn es handelt sich (immer noch) um einen Verbindungsweg von zwei Schulgebäuden, der auch ausserhalb der Essens-Ausgabe-Zeiten intensiv als Gang genutzt wird. Platzmangel und räumliche Funktionsüberladung sind an Schulen leider gar nicht so selten, besonders wenn zusätzliche Jahrgangszüge untergebracht werden müssen. Eine Herausforderung für die Entwurfs-Planung durch eine gute Zonierung allen wünschenswerten Anforderungen einer Schulmensa im FreeFlow gerecht zu werden. Wir sehen das sportlich, denn für uns beginnt hier der erste Schritt in einem Designprozesses. Zunächst definieren wir mit der Schule zusammen Notwendigkeiten. Deren Bewertung und Einordnung lässt bereits Lösungen erahnen und skizzeren. Durch Entwurfsvisualisierungen machen wir unsere Vorschläge plausibel.
Letzlich wurde mit der baulichen Umsetzung eine definierte Bewegungsrichtung und eine Verbesserung der funktionalen Abläufe erreicht. Auch verschiedene Formen des Zusammenkommens der Schüler werden zugelassen: Über unterschiedliche Möblierungen, wie Gruppen- und Stehtische und Sitznischen. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen im Bestand das räumliche Erlebnis zu verbessern – sichtbar und spürbar.
In der bisherigen Schulmensa fanden sich massive Sitz-Bänke mit Lehnen, die gleichzeitig als Raumteiler konzipiert waren. Zu Gruppen gestellt konnten diese den Raum nicht überzeugend gliedern. Zudem waren sie im Schulalltag nicht einwandfrei zugänglich und boten wenig Flexibilität. Diese Bänke wurden von der Tischlerei Mehrblick umgebaut und in unserem Grundrisskonzept zur Zonierung genutzt. Wir teilen gerne Bereiche innerhalb von Räumen themitisch ab, indem wir namentliche Funktionen mitgeben: Etwa Lounge (Cafe), Mittelraum und Gruppentisch (Wickingertisch). An den bodentiefen Fenstern der Mensa reiht sich ein Band, Stehtische, die Kindern erlauben "nur kurz" da zu sein -um z.B. wieder in die Pause zum Fussballspielen zu verschwinden. Was ganz nebenher entlastend für das Sitzplatzangebot wirkt: So funktioniert FreeFlow!
Die drei Buffetwagen unter Deckenobjekten mit Signalwirkung können "gerade noch so" als Inseln im FreeFlow funktionieren. Erschwerend war hier, dass durch die Dimension des Raumes ein großzügiger Durchgang kaum noch realisierbar schien, aber im Ergebnis wurde mit den weiteren Maßnahmen eine Verbesserung der Räumlichkeiten erreicht. Unser Farbkonzept zusammen mit einer kindgerechten extra erstellten Nettelnburg-Tapete schafft Bezugspunkte.
Denn: Die Schulmensa ist Lebensraum – nicht nur Pausenort. Design ermöglicht mehr, wenn es integraler Teil der Konzeption von Beginn an ist.

Fast-Lane und Versammlungsort für die große Gruppe

Essensausgabe und Schülerküche

Blickachse auf Essensausgabe im Gang
Grundriss und Übersicht

Ein alternativer Entwurf:

Essensausgabe und Free-Flow-Bereich


"Schule" muss sich angesichts rapider gesellschaftlicher Veränderungen verändern. Gedanken dazu - und wie wir die Aufgabe "Design-Konzepten für Umgebungen" sehen-
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