
Neugestaltung einer Schulmensa:
Vielfalt statt Gleichförmigkeit
Was an der Clara Grünwaldschule einst ein einzelner, notwendiger Speise-Raum war, wurde zu einem vielseitigen Ensemble mit vier unterschiedlich genutzten Bereichen weiterentwickelt. Da das Raumangebot im Bestand für ein modernes Free-Flow-Konzept nicht ausreichte, wurden drei ehemalige Musikräume umfunktioniert, die von uns gezielt gestaltet wurden:
Eine weitere neue Essensausgabe mit Stehtischen für Schnellesser, ein Gemeinschafts-Raum mit großem Familientisch im Zentrum sowie ein ruhiger Rückzugsbereich - gegliedert durch Sitzgruppen mit wandseitigen Bänken.
Die Zonierungen - so nennen wir die Grundrissarbeit, die Abläufe und Nutzung optimieren soll - orientieren sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder. Wer schnell essen und gleich wieder zum Spielen auf den Pausenhof möchte, nutzt die Stehtische. Wer Ruhe sucht, zieht sich in eine Nische zurück. Und wer gemeinsam in größeren Gruppen zusammenkommen will, findet Platz am großen Tisch. Die Möblierung ist so konzipiert, dass sie auch im Ganztagsangebot, also über die Essenszeiten hinaus, flexibel genutzt werden kann – zum Spielen, Lesen oder Arbeiten.

Eine umlaufende Bank fasst kleinere Tischgruppen
Möbel mit Geschichte, Räume mit Zukunft
Statt alles neu zu kaufen wurde der Bestand genau betrachtet und gezielt weiterentwickelt. Viele der vorhandenen Möbel konnten erhalten und mit handwerklichem Geschick angepasst werden: Tische wurden gekürzt, Bänke neu positioniert, überarbeitet und farblich integriert. So entstand eine neue Raumqualität, -und Neukäufe konnten signifikant begrenzt werden.
Ein besonderes gestalterisches Element sind die neuen Rückenlehnen der Bänke: farbig geölte Holzpaneele, die visuelle Akzente setzen und gleichzeitig als Raumtrenner funktionieren. Sie schaffen Sitznischen für kleine Schülergruppen, geben Halt und strukturieren die Räume auf einfache, kosteneffiziente und ressourcenschonende Weise. Bestehendes wurde damit zum integralen Bestandteil einer neuen räumlichen Identität.

Gemeinschaftsbereich mit Familientisch

Essensausgabe mit Stehtischen für Schnellesser

Ruhige Raumatmosphäre mit Rückzugsnischen

Die Übersicht zeigt oben rechts die "Mc Clara", den Speisesaal aus dem Bestand und unten die drei neu hinzugekommenen Räume.
Ein alternativer Entwurf:
In Design-Varianten erprobten wir alternative Settings und Farbwelten. Damit entwickelten wir einen Gestaltungsbaukasten in dem Elemente wie Raumteiler und kleine Rückzugsorte als wiederkehrende Objekte gedacht wurden. Der Effekt: Die hinzugefügten neuen Räume teilen sich einen gemeinsamen Charakter.
Prägnant sind zum Beispiel kreisförmige Öffnungen in Raumteilern, diese schaffen zugleich Nischen ohne wichtige Blickachsen zu unterbinden. Wir versuchen bei allen Entwürfen für Schulmensen ein möglichst vielfältiges Spiel mit Transparenz und Verdichtung. Denn: Abwechslungsreiche Zonierungen ermöglichen erst eine flexible Nutzung - besonders im Ganztag.

Ein akustisch wirksamer Raumtrenner gliedert den Speisesaal ohne Sichtachsen zu verlieren

Rückzugsorte in Häuschenform schaffen gleichzeitig Geborgenheit und Transparenz

Eine Farbvariante und alternative Tapete bringen eine ganz andere Stimmung mit

Raumtrenner mit Holzlamellen entsprechen dem Design im Hauptraum
"Schule" muss sich angesichts rapider gesellschaftlicher Veränderungen verändern. Gedanken dazu - und wie wir die Aufgabe "Design-Konzepten für Umgebungen" sehen-
verwandte Entwürfe und weitere Projekte
Hast Du eine Frage?
Oder eine Anregung? Oder Lust auf Zusammenarbeit?