Neue, alte Schule?

Was Schule alles leisten soll(te). Oder kann, oder können müsste, mag Ansichtssache sein und wird wohl ewig weiter diskutiert werden, von Berufenen und Unberufenen, aber lernen Kinder wirklich an durchschnittlichen Schulen in einer zukünftigen Gesellschaft ihren eigenen Weg zu finden? Wagen wir neue pädagogische Konzepte, damit die Institution Schule unvorhersehbaren Anforderungen begegnen kann? Bilden wir ganz viele neue Lehrer aus? Und hoffen, dass diese dann didaktisches Talent und Engagement mitbringen? Oder optimieren wir nur einige Rahmenbedingungen, die wir definieren können? Versuchen wir "alle" Kinder mitzunehmen, weil es einfach nicht anders geht? Schaffen wir neue Räume? Unbedingt!

Schule verändert sich rapide, sie wird vielleicht sogar morgen etwas ganz anderes sein als heute. Wir wissen es nicht, können aber an vielen Beispielen des modernen Schulbaus in Skandinavien erkennen, wie wertschätzend die Rescurce "Schüler" dort behandelt und gesehen wird. Scheinbar mühelos werden Bedingungen geschaffen, die zu attraktiven offensichtlich demokratischen Lernumgebungen führen. Wir setzen als Gestalter so oft wie möglich diese zukunftsweisenden Ansätze ins Bild, damit sich Schule weiter verändern kann.

Nutzungskonzept für die Pausenhalle einer Schule

Designthinking

Bei Projekten im Schulbau wie der Neugestaltung einer Pausenhalle hilft uns Design-Thinking. Wieder so ein Schlagwort, für uns jedoch ein Werkzeug der Bedarfsanalye um über Kommunikation zu Lösungen zu kommen. Design-Thinking umfasst eine intensive Diskussion mit Verantwortlichen und der jeweiligen Zielgruppe – in diesem Fall den Schülerinnen und Schülern im Zusammenspiel mit einer Bestandaufnahme der Räumlichkeiten. So denken wir hier vom Ende her, mit dem Blick der Nutzer!
Als JUNI.STUDIO betrachten wir die für eine konkrete Schule konzipierten Lösungsansätze als Modell, das wegweisend für die Gestaltung von "Schul-Raum" sein könnte.

Flexibel, effizient, plausibel

Flexibel:
Ein Raum, der viele Aktivitäten erlaubt, ist nutzungsoffen.
Er darf nicht an einem architektonischen Konzept festhalten, das vorschreibt, was man hier zu tun und dort zu machen hat.

Effizient:
Unsere Arbeitsweise: Als Grundlage werden rohe, also nicht bis ins Detail ausgearbeitete 3D-Renderings in Kombination mit Scribbels erstellt. Auf dieser Basis lassen sich neue Ansätze durchspielen und diskutieren.

Plausibel:
Bei einer solchen Vorgehensweise, mit dem Grundriss des baulichen Bestands als Basis, ergeben sich Raum-Zonierung und Proportionen gleichsam nebenbei.

Beteiligung

Das Nutzungs- bzw. Designkonzept trägt einen universellen Anspruch in sich. Es sollte anwendbar sein auf  Schulen mit ähnlichen Fragestellungen. Unsere Darstellungen folgen diesem Ansatz. Ein Problem ist, dass manchesmal bestehende Räumlichkeiten und Gebäude nur wenig Spielraum für Veränderungen lassen. In älteren Bauten trifft man beispielsweise auf fehlfarbene Bodenfliesen und gleichzeitig auf eine moderne, aufwändig eingehängte Akustikdecke. Die Frage, ob das Wohlbefinden der Raumnutzer von diesen Faktoren beeinflusst wird, lassen wir beiseite. In solchen Fällen folgen wir gerne dem Motto: Wir zeigen was wir tun können, nicht, was wir nicht ändern können.

Die Mischtechnik aus Rendering und Scribble unserer Entwürfe ist nicht nur schnell und effizient - sie lässt Raum für Interpretation und Diskussion.  Visualisierungen dienen sowohl Schülern, Lehrern, Eltern als auch der Schulbehörde als Grundlage für den Gedankenaustausch. Die Erörterung von Bedürfnissen und Optimierungsmöglichkeiten in den bestehenden Räumen - um schließlich Umbaumaßnahmen zu ergreifen, sollen für alle Beteiligten von Nutzen sein.

Wenn wir an dieser Stelle von Beteiligung schreiben, die nicht zwangsläufig mit Standardlösungen bewältigt werden kann, hilft auch ein Workshops mit der Zielgruppe. Wir sind froh, dass wir gemeinsam mit Workformat und Schülern aus verschiedenen Jahrgangsstufen das Thema aus vielen Perspektiven betrachten konnten.

 

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